Schönheit
Schönheit ist ein Ausdruck von Gottes Wesen. Das Universum und die Natur strahlen eine überwältigende Anmut aus, die kaum in Worte zu fassen ist. Mit Hilfe der verschiedenen Sinnesorgane, dieGott uns Menschen gegeben hat, sind wir in der Lage, uns am Anblick und Klang sowie am Duft und Geschmack Seiner Schöpfung zu erfreuen. Auch in uns Menschen, die wir in Gottes Ebenbild gemacht sind, kommt die herrliche Schönheit und Vielfalt, die Gott geschaffen hat, zum Ausdruck. In der Heiligen Schrift selbst gibt es nur wenige Stellen, in denen explizit von der Schönheit der Menschen die Rede ist. Diesbezüglich werden nur einzelne Personen namentlich erwähnt; darunter König Saul, der erste König von Israel, sein Nachfolger König David, dessen Sohn Absalom sowie mehrere Frauen; darunter die Töchter Hiobs.
Gott hat den Menschen makellos erschaffen. Doch durch die Sünde und die Trennung von seinem Schöpfer verlor der Mensch die ursprüngliche Herrlichkeit, die Gott ihm gegeben hatte. Sein gottloses Dasein hinterließ sowohl in der Natur als auch im Leben des Menschen sichtbare Spuren. Sünde hat uns Menschen nicht nur moralisch verdorben, sondern auch körperlich zunehmend entstellt....
Menschen, die ohne Gott leben, denken und urteilen häufig sehr oberflächlich. Viele von ihnen sind primär auf Äußerlichkeiten fixiert. Das Aussehen eines Menschen scheint oft wichtiger zu sein als dessen Persönlichkeit. Für manche ist körperliche Schönheit das höchste zu erstrebende Ideal. Bei der Beurteilung der Frage, wer oder was als “schön“ gilt oder nicht, dienen bestimmte Leitbilder als Maßstab. Diese werden häufig von der Modeindustrie vorgegeben, wobei sich Trends von Zeit zu Zeit ändern. Was heute “in“ ist, kann morgen schon “out“ sein. Wie so oft geht es dabei einzig und allein um finanziellen Profit. Dennoch prägen Mode und Werbung von Kindheit an das Selbstbild und das Schönheitsempfinden vieler Menschen, besonders von Frauen. Diese werden häufig auf ein Objekt der Begierde reduziert....
Vor allem in der Pubertät wächst bei vielen Jugendlichen der Wunsch, einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen. Dies übt auf junge Menschen einen enormen Druck aus. Um dazuzugehören und von anderen beachtet zu werden, versucht man sich bewusst oder unbewusst anzupassen. Andere, die nicht an das propagierte Ideal heranreichen, empfinden sich selbst als hässlich bzw. unattraktiv. Ihre permanenten Minderwertigkeitsgefühle führen auf Dauer häufig zu Depressionen und anderen psychischen Problemen. Manche ziehen sich gänzlich aus der Öffentlichkeit zurück. Dieser traurige Umstand betrifft vor allem junge Leute, die in der Regel mehr auf Äußerlichkeiten achten als ältere Menschen.
Um optisch aufzufallen, bedienen sich Menschen unterschiedlicher Mittel: Dazu gehören Make-Up, Schmuck, auffällige Kleidung sowie Tattoos oder Piercings. Viele nutzen verschiedene Kosmetikprodukte, von denen etliche gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthalten, die die Entstehung von Erkrankungen wie Krebs verursachen bzw. begünstigen können. Es gibt Menschen, die bereit sind, sich operativ verändern zu lassen, nur, um attraktiv zu sein. Solche Operationen sind in der Regel sehr kostenspielig und mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Zugleich wird durch den künstlichen Eingriff häufig die natürliche Schönheit der Menschen unwiderbringlich zerstört. Manche von ihnen sind anschließend nicht mal mehr als Mensch zu erkennen, sondern wirken stattdessen wie plastische Puppen. Um ihrem Partner bzw. Freunden zu gefallen, verstecken sich viele ihr Leben lang hinter einer Fassade. Dahinter jedoch verbirgt sich in Wahrheit die innere Sehnsucht, gesehen und akzeptiert zu werden.
Attraktive Menschen definieren sich häufig über ihr Aussehen. Viele von ihnen neigen zur Eitelkeit. Eitelkeit wiederum ist eine Form von Stolz, die zu Überheblichkeit führt. Statt Gott, ihrem Schöpfer, die Ehre zu geben, wollen schöne Menschen oft selbst im Mittelpunkt stehen, um von anderen begehrt und bewundert zu werden. Ihre übersteigerte Eigenliebe lässt manche von ihnen zu einem Götzen für sich und andere werden. Götzendienst wiederum ist Sünde, da ein Mensch niemanden so sehr verehren soll wie Gott.
Schöne Menschen werden in der Gesellschaft - sowohl im privaten auch auch im beruflichen Kontext - häufig bevorzugt, während weniger schöne Menschen eher ausgegrenzt oder benachteiligt werden, ohne dass sie selbst etwas dafür können. Manche erhoffen sich Sympathien, andere mehr Erfolg für ihr Geschäft. Den meisten - vor allem jungen Männern - geht es häufig nur um Sex. Auch die Werbeindustrie macht sich die Reize, die hübsche Menschen ausstrahlen, zu Nutze, um ihre Produkte attraktiver zu machen und Kunden anzulocken. Wie gut oder nützlich das beworbene Produkt tatsächlich ist, bleibt oft nebensächlich....
In der Bibel finden wir nur wenige Informationen über die äußere Erscheinung von Jesus. Im Gegensatz zu vielen berühmten Persönlichkeiten der Geschichte waren es nicht sein Aussehen, sein Vermögen oder sein beruflicher Erfolg, womit Jesus in der Öffentlichkeit auffiel, sondern vor allem sein demütiger Charakter, der frei von jeglicher Art von Stolz war. Hinzu kommen die bedingungslose Treue Jesu gegenüber Gott, seinem Vater, und seine selbstlose Liebe zu allen Menschen, die ihren Höhepunkt im stellvertretenden Tod Jesu am kreuz fand. Es sind jene Dinge, die den Sohn Gottes zum Vorbild für alle Menschen machen. Denn an diesen Dingen hat Gott Gefallen. Äußere Schönheit hingegen macht uns Menschen weder angesehener bei Gott noch bringt es uns Gott näher. Denn Gott beurteilt uns nicht nach weltlichen Maßstäben, sondern schaut einzig und allein auf unser Herz.
Die Bibel ermutigt uns, unser Selbstwertgefühl nicht von menschlichen Idealen bestimmen zu lassen, sondern uns so anzunehmen, wie Gott uns geschaffen hat; zumal Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt. Gleichzeitig sollen wir bedenken, dass äußere Schönheit vergänglich ist, während innere Schönheit, die aus dem reinen Herzen eines Menschen entspringt, nicht vergeht. Je mehr wir uns auf das konzentrieren, was Gott wichtig ist, umso mehr treten Dinge wie das Aussehen einer Person in den Hintergrund. Das wiederum macht uns frei und unabhängig von der Meinung anderer und schenkt uns darüber hinaus Zufriedenheit, die sich spürbar auf unser Umfeld und unsere Gesundheit auswirkt.
In der Bibel werden Frauen nicht wegen ihrer Schönheit, sondern ausschließlich für ihren Fleiß, für Anstand und Ehrbarkeit sowie für ihren demütgen und gottesfürchtigen Lebenswandel gelobt, durch den sie Gott ehren. Ein Mann nach Gottes Herzen hingegen zeichnet sich weder durch physische Stärke, noch durch einen athletischen Körper oder kreative Sprüche aus, sondern durch Besonnenheit und Selbstbeherrschung, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie durch seine Liebe, Treue und Fürsorge gegenüber seiner Frau.
Gott möchte, dass auch wir unsere Mitmenschen nicht an Äußerlichkeiten messen. Da Gott keinen Unterschied zwischen Menschen aufgrund ihres Aussehens macht, sollen auch wir niemanden wegen seiner äußeren Erscheinung bevorzugen oder benachteiligen. Auch mit Blick auf uns selbst soll nicht das Aussehen im Vordergrund stehen. Ein gläubiger Mensch soll nicht durch teuren Schmuck, besondere Kleidung, durch bunte Körperbemalung oder aufwendige Frisuren und dergleichen auffallen, sondern durch gute Werke, die anderen Menschen zugute kommen. Dies gilt sowohl für Frauen als auch für Männer. Statt nach vergänglicher Schönheit zu streben, möchte Gott, dass wir uns darüber Gedanken machen, wie wir unseren Mitmenschen in Liebe dienen können. Statt auf uns selbst, sollten wir stets darum bemüht sein, die Aufmerksamkeit der Leute auf unseren Schöpfer hinzulenken und Ihm in allem die Ehre zu geben. Wenn wir Gott groß und uns dafür klein machen, so wird Gott uns belohnen. Stellen wir uns dagegen selbst in den Vordergrund, wird Gott uns erniedrigen...
Darüber hinaus sagt die Heilige Schrift, dass die erlösten Menschen in der Auferstehung einen neuen Leib in unvergänglicher Schönheit erhalten werden, an dem keinerlei Makel mehr sein wird. Auch die Natur wird für immer von ihrer Vergänglichkeit befreit werden.